Freitag, 13. Juni 2025

knusprige Strauben nach Südtiroler Rezept

Dieses Jahr waren wir seid langem mal wieder in Südtirol. Wir lieben das Land und die Menschen dort schon seit Anfang der 1980er Jahre. Damals fuhren wir meist in die Dolomiten nach Tiers, Sexten, das Ahrntal und vor allem nach Villnöß. Es waren immer wunderschöne Ferientage mit schönen Wanderungen hoch oben im Gebirge und Spaziergängen durch die hübschen Ortschaften. Wir haben immer sehr viel gesehen, erlebt und auch die Küche Südtirols kennen- und liebengelernt. 

So auch die Strauben. Sie werden gerne auf Volksfesten und an kirchlichen Feiertagen gegessen. Der fluffige Teig wird durch einen Straubentrichter in heißes Öl gegossen und ausgebacken. Heraus kommt ein tellergroßes, knuspriges Gebäck, das mit Puderzucker bestäubt wird. Man isst es aus der Hand. Im Lokal werden die Strauben oft auch mit Preiselbeerkompott serviert. Das schmeckt uns besonders gut.

Dieses Jahr waren wir aber in Lana im Burggrafenamt. Meran, Dorf Tirol, der Vinschgau und das Etschtal mit vielen Sehenswürdigkeiten liegt direkt vor der Tür. Es gab wie immer viel Neues zu entdecken. 

Besonders hatte ich mich gefreut, dass wir auf einer unserer Wanderungen in einer Burgschenke Strauben bekamen. Die waren so lecker und für mich stand sofort fest, nun ist es an der Zeit, diese zu Hause nachzubacken. Was soll ich sagen, sie sind Spitze geworden. Sie schmeckten so wie in Südtirol. 

Solltet ihr etwas Zeit und Muße haben, dann backt auch mal Strauben. Der Teig ist schnell angerührt und auch recht schnell ausgebacken. Die Teigmenge hier reicht für etliche Strauben in Kuchentellergröße.



Sehen die Strauben nicht perfekt aus? Ich war ganz begeistert. 

. . . und das waren die Strauben in Südtirol:

Das war die Portion Strauben mit Preiselbeerkompott (und Radler), die ich in der Burgschenke von Burg Hocheppan gegessen habe. Sie waren lauwarm, schön knusprig und sehr lecker. 


knusprige Stauben nach Südtiroler Rezept

  • 2 Eischnee, Gr. L
  • 1 Prise Salz

  • 200 g Dinkelmehl 630er
  • 1/4 Teelöffel Backpulver

  • 250 ml lauwarme Milch
  • 1 große  Prise Vanillesalz 
  • 1 Teelöffel Vanillezucker
  • 2 Stich Butter
  • 2 cl Rum *
  • 2 Eigelb, Gr. L

  • neutrales Öl zum Ausbacken
  • Puderzucker
  • Preiselbeerkompott


Das Eiweiß mit der Prise Salz steif schlagen. Das Mehl mit dem Backpulver vermischen.

Die Milch erwärmen, das Salz und den Zucker dazu geben und die Butter darin schmelzen lassen. Das Eigelb und den Rum hineinrühren.

Die lauwarme Flüssigkeit nach und nach in das Mehl geben und mit dem Mixer alles zu einem glatten Teig rühren.

Den Teig etwas ruhen lassen. In der Zwischenzeit das Öl in einem Wok auf ca. 175°C erhitzen. 

Mein Tipp: zum Frittieren nehme ich gerne meinen Wok, weil der Wok sich nach oben hin erweitert und man dadurch nicht so viel Öl benötigt.

Wenn das Öl die Temperatur erreicht hat, dann wird der Eischnee noch unter den Teig gezogen. Alles gut mischen und den dickflüssig Teig in eine Spritzflasche (mit ca. 3mm dicker Lochtülle) einfüllen. 

Den Teig kreisförmig, zügig und mit wildem Muster in das heiße Öl laufen lassen. Ist die Unterseite schön golden, dann die Straube wenden und auf der zweiten Seite ebenso goldbraun-knusprig ausbacken.

Die Straube mit einem Schaumlöffel oder Zange aus dem Öl nehmen, auf Küchenkrepp abtropfen lassen und sofort mit Puderzucker bestäuben. Mit Preiselbeerkompott servieren.

* Wer Sorge wegen des Alkohols hat, den kann ich beruhigen. Den Schnaps bemerkt man nicht, er wird aber wegen der Triebkraft benötigt. Alkohol verdampft ab ca. 78°C und das Gebäck wird dadurch lockerer. Die Strauben werden bei 175°C gebacken, da sollte dann nach dem Ausbacken kein Alkohol mehr im Gebäck sein.


Hier sieht man schön, wie die Strauben im Wok gebacken wurden. Den Teig einfließen lassen und beidseitig ausbacken. Fertig. Dann noch mit Puderzucker bestäuben und schon kann geschlemmt werden.


 




Burg Hocheppan


* zu den Strauben, die ich auf Burg Hocheppan in der Burgschenke gegessen habe, gibt es noch eine kleine Geschichte:

Es ging um das dazu bestellte Besteck. Wir waren sehr verwundert. Natürlich wusste ich, dass man Strauben ohne Besteck isst. Sie wurden auch ohne Besteck serviert, was auch in der Karte stand. Aber ich bestellte eine Gabel dazu. Ich mochte bei dem vielen Puderzucker und dem Kompott das Gericht nicht mit den Fingern essen. Wie konnte ich nur eine Gabel verlangen. Widerwillig und nach einiger Diskussion mit der Bedienung bekam ich mit rollenden Augen dann doch meine verlangte Gabel. . .  Ein Herr am Nebentisch meinte nur ganz laut, "also ich hätte mir auch eine Gabel dazu bestellt . . . " Dem Herrn galt mein Dank und auch er wunderte sich über die eigenwillige Bedienung.














Auf dem Drei - Burgen - Weg, und natürlich auch von Hocheppan aus, hat man wunderbare Ausblicke auf das Etschtal und Bozen, im Hintergrund ist der Schlern mit in der Nacht gefallenem Schnee zu sehen.


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Ein paar Südtiroler Rezepte hätte ich noch für euch:

Tirtlen - eine Spezialität aus dem Ahrntal

Spinatknödel mit Brauner Butter und Parmesanspänen

Affogato al Caffe

Spitzbuben

Spinatspatzen mit Schinken - Sahnesößchen

Südtiroler Apfelstrudel 

Apfel - Schmarrn mit Preiselbeeren 





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